Missbrauchsstudie der Deutschen Bischofskonferenz

Als Männerverband sind wir zutiefst betroffen von den Ergebnissen, die sich in der Missbrauchs-studie zeigen. Erschrecken lässt uns zum einen die Zahl: 3677 und mehr vorwiegend männliche Opfer von Missbrauch und Gewalt. Diese Fälle können und dürfen nicht unbeachtet bleiben. Es ist nicht auszuschließen, dass auch in den Reihen der Männergemeinschaften Opfer sexualisierten Missbrauchs vorhanden sind. Zum anderen ruft auch der benannte Umgang mit dem Thema, von Totschweigen bis zu Banalisierung, Bestürzung hervor. In den vergangenen Jahren wurde durch Präventionsordnungen und Beratungsangeboten viel in den deutschen Diözesen getan. Dennoch wird durch die Studie festgestellt, dass das „Risiko sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen“ (KiZ 39/2018) fortbestehe. Es wird deutlich, dass es nicht um Einzeltäter gehe, sondern um die Prüfung und Erneuerung kirchlicher Strukturen auf allen Ebenen.

Wir bitten daher eindringlich alle Verantwortlichen in kirchlichen Leitungsstrukturen, die damit verbundenen Aufgaben mit Sorgfalt und Wahrhaftigkeit anzunehmen. Wir unterstützen ausdrücklich das Anliegen von Bischof Heiner, Verantwortung für das Thema des sexuellen Miss-brauchs im Bistum Hildesheim zu übernehmen. Wir hoffen auf eine Zukunft, die vom Vertrauen zwischen Gläubigen, Geistlichen und kirchlichen Mitarbeitern geprägt ist.

gez.
Johannes Thierjung, Diözesanvorsitzender

4. Oktober 2018